Mail aus Abu Dhabi: Sommerlager

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Wenn JuBla oder die Pfadis ins Sommerlager gehen, dann stehen für mehrere Wochen Zelt- oder Lagerhausaufenthalt – verbunden mit Hikingtouren und anderen Erlebnissen – an. Mit diesem Erfahrungshintergrund war ich schon letztes Jahr gespannt, was wohl hier in unserer Pfarrei und in etlichen anderen Gemeinden des Vikariates im «Summer Camp» läuft. Zelten? Bei 50 Grad?

Meine Sorgen waren unbegründet. Denn gecampt im JuBla/Pfadi-Sinne wird hier nicht. Das Summer Camp ist eine – von Pfarrei zu Pfarrei verschieden lange – Zeit in den Sommerferien, in der die Kinder der Pfarrei eingeladen sind, jeden Tag im Pfarrhaus den Nachmittag zu verbringen. Hier in Abu Dhabi einen Monat lang.

In diesem Jahr kommen nun an fünf Tagen in der Woche knapp zweihundertvierzig Kinder und gut vierzig Freiwillige zusammen. Jeder Tag steht unter einem anderen Motto. Die Themen variieren in mehr oder weniger religiöser Art: Mal erzählt eine Ordensschwester über den Rosenkranz, mal kommt der Zauberer. Und jeder Tag endet mit der Messe. Am Wochenende – Freitag und Samstag – ist frei, sonntags gibt es einen Ausflug.

Ich erinnere mich an die Diskussion über die Kirchlichkeit katholischer Jugendverbände in der Schweiz vom letzten Jahr – das ist kein Thema hier in der Kirche in Arabien. Dennoch muss man die hiesige Situation genau anschauen: Sicher ist es kein Zufall, dass die meisten Kinder aus Familien bestimmter religiöser Prägung stammen. Ein paar Ministranten, die ich gefragt habe, ob sie denn auch dabei wären, haben nur sehr energisch den Kopf geschüttelt.

(Quelle: forum 19/2017)