“Und – wie fühlst du dich, wie geht’s dir?” – Die Antwort auf diese Frage ist so ziemlich das Schwerste in diesen Tagen. Denn tatsächlich kann sich das sehr spontan ändern. Grundsätzlich gilt: ein Auge lacht, eines weint. Aber manchmal weinen auch beide. Ich freue mich sehr auf das, was kommt. Ich bin so gespannt auf all die Menschen, auf all die Aufgaben, auf die ich treffen werde. Ich frage mich natürlich auch ständig: Was wird die grösste Freude sein, was der grösste Ärger? Ärgert mich am meisten der Muezzin, der mir um halb sechs in der Frühe den Schlaf raubt (der Lautsprecher des Minaretts steht genau in Richtung meines Bettes)? Freue ich mich am meisten über die Wärme mitten in der kalten europäischen Jahreszeit? Und dabei verunsichert so viel Bewegung und berührt über die Massen.

Und dann ist da der Abschied: von der Familie, von vielen lieben Freundinnen und Freunden, von Arbeitskolleginnen und -kollegen, von Menschen, die mir in den letzten Jahren lieb wurden. Viele von ihnen werde ich wiedersehen – vermutlich schon bald, im Sommer. Aber trotzdem – bis dahin… Viele sehe ich wohl auch nie wieder: “Wissen Sie, ich sage nicht ‘auf Wiedersehen’ – ich bin neunzig Jahre alt, das ist wohl nicht realistisch…”, sagte eine Dame in unserem Alterszentrum. So viel Realismus geht durch Mark und Bein.